Campus Kulmbach: Neu, innovativ, interdisziplinär!

Vergangene Woche war ich zu Besuch auf dem Campus Kulmbach der Universität Bayreuth, auf Einladung des Universitätspräsidenten Prof. Stefan Leible. Vor mittlerweile sechs Jahren wurde die Gründung des Außencampus im benachbarten Landkreis verkündet und jetzt konnte ich mir ein Bild davon machen, wie auf dem Campus bereits gelebt, geforscht, gelehrt und gearbeitet wird.

Zusammen mit Stadt- und Kreisrätin Dagmar Keis-Lechner bekam ich eine spannende Rundführung von Dekanin Prof. Janin Henkel-Oberländer und Prodekanin Prof. Corina Vlot-Schuster. Nach einem Blick in die Chemie- und Biologielabore in den Obergeschossen des Einkaufszentrum „fritz“ (was übrigens bisher als Standort sehr positiv bewertet wird) besuchten wir auch die Räumlichkeiten in der Ehemaligen Spinnerei. Auch der Campus Kulmbach verfügt über eine Mensa, eine kleine Bibliothek, Seminar- und Vorlesungsräume. In einem Nebenraum kann ich auch ein Experiment hautnah bewundern: anhand eines (künstlichen!) Buffets wird beforscht, wie sich Menschen bei der Essensauswahl entscheiden, was sie für gesund halten u.v.m.

Es war sehr spannend zu sehen, wie der Campus eine Art lebendiges Experiment ist: auch die Professorinnen Henkel-Oberländer und Vlot-Schuster schilderten mir, wie es ein „work in progress“ bleibt. Beim Aufbau des Campus, den andauernden Renovierungs- und Ausbauarbeiten, haben beide viele Freiheiten, die an bereits existierenden Fakultäten undenkbar wären.

Auf die Führung folgte ein Austausch mit Universitätspräsident Leible, Professor Christian Fikar und Juniorprofessor Tim Dorlach. Die Forscher*innen stellten ihre aktuellen Projekte und Schwerpunkte vor und schnell wurde deutlich: auf dem Campus Kulmbach wird nicht nur eine neue Fakultät erbaut, sondern auch eine neue Art des Forschens. Die Grenzen der Disziplinen werden hier überwunden, so wird beispielsweise mit politikwissenschaftlichem Blick auf Gentechnik geschaut oder Biolog*innen und Soziolog*innen entwickeln gemeinsam Modelle für die Zukunft der regionalen Ernährung. Im gemeinsamen Gespräch äußern die Forscher*innen aber auch Unmut. Denn besonders die in Kulmbach beheimatete Fakultät VII mit den Lebenswissenschaften verzeichnet eine hohe Zahl ausländischer Studierender – was alle am Campus begrüßen, doch leider sind die Einreise- und Visabestimmungen oftmals kompliziert, langwierig und verhindern mehrfach die Zulassung geeigneter und motivierter Student*innen. Da hake ich nochmal nach!

Für alle aus Kulmbach und Umgebung übrigens der Tipp: Einmal im Jahr öffnet der Campus seine Türen, dann können die Labore durchlaufen werden, die Mensa getestet und viele Forschungsprojekte werden ganz greifbar. Der diesjährige Tag der offenen Tür ist leider schon um (17. Juni), aber der nächste kommt bestimmt!

Hier ein paar Eindrücke:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert