Krisen in der Welt – Krise im Kopf? Sozialdialog mit Kerstin Celina

Psychische Gesundheit darf kein Tabuthema sein!
Nach über anderthalb Jahren hat die Bayerische Staatsregierung endlich die umfangreiche Interpellation unserer Grünen Fraktion zum Thema beantwortet, die zeigt, dass insbesondere bei der Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Bayern dringender Handlungsbedarf besteht! Am Freitag den 04. November kamen in der Bayreuther Klimalounge viele Gäste zusammen, um zusammen mit unserer sozialpolitischen Sprecherin Kerstin Celina und uns über psychische Gesundheit zu sprechen.
Als Expert*innen waren zudem Elfriede Loser, Leiterin der Gesprächsgruppe AGUS für trauernde Angehörige, Professor Dr. Thomas Kallert, ärztlicher Direktor der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken und Dr. Alexander Prölß, Koordinator der Schulpsychologie an den Bayreuther Schulämtern geladen und konnten spannende und teilweise erschreckende Einblicke in die Situation vor Ort geben.
Wir Grüne fordern dringend:
  • Mehr Investitionen in gute Arbeitsbedingungen für medizinische und pflegerische Fachkräfte (konkrete Vorschläge der Landtags-Grünen finden Sie hier).
  • Strategie zur Enttabuisierung psychischer Erkrankungen und flächendeckende Weiterbildungsmaßnahmen im Bildungsbereich: Ziel ist es, mehr Fortbildungen und Supervision zur Erkennung und Prävention von psychischen Erkrankungen für frühpädagogische Fachkräfte anzubieten.
  • Ausbau des Versorgungsangebots: insbesondere von Tageskliniken in allen Bezirken, von Eltern-Kind-Stationen bzw. Mutter-Vater-Kind-Tageskliniken und der ambulant-aufsuchenden psychiatrischen Versorgung
  • Versorgungslücken schließen: Vom Erstkontakt über den Zeitraum der Behandlung bis zur Wiedereingliederung in den Alltag soll es für jeden Patienten eine sinnvoll koordinierte Versorgung geben. Wie dies gelingen kann, zeigt etwa das Modellprojekt „Recover“, das zwischen 2017 und 2021 am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf durchgeführt wurde. Bayern sollte mit der KVB und den Bezirken in Gespräche eintreten, um ähnliche Lösungsmodelle zu erproben.
  • Etablierung sogenannter Lotsen: Sie können Zugänge zu Hilfen erleichtern, insbesondere für Kinder. (Mit dem Antrag „Offensive für den Kinderschutz: Starke psychiatrische Versorgung!“ haben die Landtags-Grünen schon 2020 ein Konzept für derartige Vernetzungsprojekte gefordert.)
  • Schnelle fachkompetente Hilfe im Krisenfall auch für Minderjährige: Der Krisendienst, der im Rahmen des bayerischen Psychisch-Krankenhilfe-Gesetzes eingerichtet wurde, übernimmt diese Aufgabe bislang nur für Erwachsene. Sachverständige haben jedoch in einer Expertenanhörung im Bayerischen Landtag im Oktober 2021 klar darauf hingewiesen, dass geprüft werden müsse, inwiefern der Krisendienst in Bayern auch für Kinder und Jugendliche eine direkte Anlaufstelle sein und Beratung leisten kann. (Die Landtags-Grünen haben hierzu einen Prüfantrag gestellt.)
Weitere Informationen:

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