PM: Oberfrankens Grundwasser retten!

Grünes Anfrage-Paket zeigt viel zu hohe chemische Belastung in allen bayerischen Bezirken – auch in Oberfranken

 

(Bamberg/Bayreuth, 14.05.2021). Ein Anfrage-Paket der Landtags-Grünen legt die Grundwasserprobleme in ganz Bayern offen und zeigt, dass die bisherigen Maßnahmen der Söder-Regierung nicht greifen. Über 90 Prozent des Trinkwassers wird in Bayern aus Grundwasser gewonnen. „Die Belastung mit Nitrat und Pestiziden von Bayerns Grundwasser ist in allen Bezirken viel zu hoch“, erklären Patrick Friedl, Sprecher für Naturschutz, Rosi Steinberger, Sprecherin für Verbraucherschutz und Vorsitzende des Umweltausschusses des Bayerischen Landtags, und Christian Hierneis, Sprecher für Umweltpolitik: „Es ist geradezu fahrlässig, dass die Söder-Regierung die Probleme mit zu viel Nitrat und Pestiziden im Grundwasser nicht angeht, obwohl sie seit Jahrzehnten bekannt sind!“

 

In Oberfranken sind vor allen die Landkreise Bamberg, Lichtenfels und Coburg mit Nitrat im Grundwasser belastet. Der Spitzenwert mit 81mg/l Nitrat, also dem 1,6fachen des Grenzwertes, wurde in Neuses im Lkr. Lichtenfels und in Gleismuthhausen im Lkr.Coburg festgestellt. In mindestens einem der letzten drei Jahre wurden Nitratwerte über 37,5 mg/l bzw. über 50 mg/l in Oberfranken bei 23,9 % bzw. 10,9 % der repräsentativen WRRL-Messstellen zur überblicksweisen Überwachung festgestellt.

 

Bei den Pestiziden spielt in Oberfranken immer noch das längst verbotene Herbizid Atrazin und sein Abbauprodukt eine große Rolle. Der Spitzenwert mit 0,53µg/l Desethylatrazin wurde in einem Brunnen der Riegelsteingruppe im Lkr. Bayreuth gemessen.

 

Vor über 20 Jahren hat die Europäische Union eine ihrer wichtigsten Gesetzeswerke zum Schutz des Wassers erlassen, die Wasserrahmenrichtlinie. Danach sollten Flüsse und das Grundwasser innerhalb von 15 Jahren wieder in einen „guten Zustand“ gebracht werden. Für das Grundwasser bedeutete dies vor allem keine Belastung mehr mit Nitrat und Pestiziden. Die beiden oberfränkischen Landtagsabgeordneten Ursula Sowa und Tim Pargent: „Doch auch im Jahr 2021 steht es schlecht um den Zustand unseres Grundwassers. Es wird höchste Zeit, sich um sauberes Grund- und Trinkwasser zu kümmern. Es ist wichtig, die Hauptverursacher, nämlich intensive Tierhaltung und intensiven Ackerbau zu benennen. Und dann muss es heißen: Schluss mit den halbherzigen Maßnahmen und her mit einer konsequenten Förderung des Ökolandbaus.“

 

Anhang: Grüne Anfrage zur Situation des Grundwassers in Oberfranken

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