Pressemitteilung: Tim Pargent und Stefan Schmidt kritisieren Pläne für Höllentalbrücken

Bayreuth (11.1.2019).
Der Grüne Landtagsabgeordnete Tim Pargent und sein Kollege Stefan Schmidt aus dem Bundestag kritisieren die Hofer Pläne für die Höllentalbrücken scharf:

Zwischen der oberfränkischen Gemeinde Issigau und der Stadt Lichtenberg liegt das idyllische Naturschutzgebiet Höllental. Der Landkreis Hof plant, zwischen den beiden Orten die längste Fußgänger-Hängebrücke der Welt zu bauen – ein gigantisches Millionenprojekt entgegen aller Widrigkeiten und mit der vagen Aussicht auf Fördergelder vom bayerischen Staat.

„Es ist ein sehr riskantes Pokerspiel mit hohem Einsatz, das der Landkreis Hof aktuell mit den geplanten Hängebrücken über das Höllental spielt. Denn dass der Freistaat Bayern bis 80% der Finanzierung übernehmen könnte ist, anders als vom Landratsamt verlautet, keinesfalls in trockenen Tüchern.
Laut der Anfrage, die MdL Tim Pargent aus Bayreuth an die Staatsregierung gestellt hat, könnte das mehr als ehrgeizige Projekt durch ein Förderprogramm für öffentliche touristische Infrastruktureinrichtungen (RÖFE) mitgetragen werden.

Doch hier liegt der Hund begraben: Diese Gelder werden nur bewilligt, wenn die Brücken u.a. barrierefrei zugänglich sein werden, was laut Homepage der Frankenwald-Brücken nicht geplant ist! Des Weiteren sind die Initiatoren mit dem bisher geplanten Konzept der Brücken von der Zustimmung des Staatsministeriums für Wirtschaft, Energie und Technologie abhängig. Ob der Bayerische Haushalt in Anbetracht der milliardenschweren Wahlversprechen der Staatsregierung hier noch Spielräume bietet, bleibt generell abzuwarten.
Eine weitere große Hürde sind Belange des Umweltschutzes, und ob diese bei einem solchen Mammutprojekt über ein hochempfindliches Naturschutzgebiet hinweg ausreichend berücksichtigt werden, bezweifelt u.a. der Bund Naturschutz Hof seit Langem.

Es wäre unverzeihlich, wenn dieses wunderschöne Naturschutzgebiet im Frankenwald dem Massentourismus anheimfallen sollte. Für die Stärkung des regionalen Tourismus gibt es viele andere gute Möglichkeiten – statt der Brücken könnte man sich hier zum Beispiel eine Aussichtsplattform vorstellen. Wir werden die weiteren Planungen sehr kritisch begleiten, um sicherzustellen, dass hier kein unnötiges Grab für den Naturschutz und die Steuergelder unserer Bürgerinnen und Bürger geschaufelt wird.“