Anfrage: Baumfällungen im Hohen Buchener Forst

Ich frage die Staatsregierung:

Trifft es zu, dass im ehemaligen Geschützten Landschaftsbestandteil „Hoher Buchener Forst“ bei Ebrach im Steigerwald aktuell (alte) Buchen mit einer Zielstärke von mindestens 60 cm gefällt werden? Wenn ja, seit wann und in welchen Abteilungen finden die Fällungen statt? Wie viele dieser Stark-Buchen sollen in diesem Winter noch gefällt werden?

Antwort der Staatsregierung:

Nach Auskunft der Bayerischen Staatsforsten fand in dem betreffenden Gebiet eine sehr zurückhaltende Nutzung für Pflege- und Waldbaumaßnahmen statt – wie etwa Kronenpflege zugunsten der Eiche. Es wurden im November/Dezember 2018 zwei kleine Hiebsmaßnahmen mit jeweils 450 Festmetern in den Abteilungen Kappe (Nähe Ebrach) und Steinkreuz (Nähe Handthal) durchgeführt. Die Entnahmemengen in den zwei Hieben sind sehr ge-ring und bewegen sich zwischen 30 und 50 Festmetern pro Hektar. Das be-deutet, dass die entnommene Holzmenge in 3 bis 5 Jahren wieder nach-wächst.
Bereits am 11. Juni 2018 wurden die Planungen vor Ort von den BaySF-Vorständen sowie dem Ebracher Forstbetriebsleiter der Verbandsspitze des Bund Naturschutz vorgestellt. Dabei wurde ein Maßnahmenpapier über-reicht, welches die betreffenden Hiebsmaßnahmen in den Abteilungen Kappe und Steinkreuz enthalten und beschrieben hat. Am 15. Juni 2018 wurde das Maßnahmenpapier zudem seitens des Forstbetriebs Ebrach vor Ort der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Presse hat darüber berichtet.
Die Maßnahmen wurden intensiv besprochen und damals waldbaulich vom Bund Naturschutz nicht beanstandet. Mitte Oktober 2018 wurden auf Wunsch des BN detaillierte Karten über die beiden Waldorte übermittelt.
Bei den aktuellen Hiebsmaßnahmen wurden nach Angaben des Forstbetriebs keine „dicken Buchen“ geerntet, die laut Naturschutzkonzept der BaySF bei einem Durchmesser von über 80 cm beginnen. Diese verbleiben als Methusalem- und Biotopbäume im Wald. Es wurden ausschließlich Buchen mit einem geringeren Durchmesser entnommen, um der Eiche in diesem Waldgebiet zu helfen.
Entsprechend dem bereits im Sommer öffentlich vorgestellten detaillierten vorsichtigen Nutzungs- und Pflegekonzept sind keine weiteren Buchen-Nutzungen mehr geplant.